Pixel Popp
Was passiert, wenn man einen introvertierten, tiefgründigen und zerbrechlichen Fotografen nach Berlin auf eine Ausstellung von und für extrovertierte, laute Menschen „entführt“ ?
Diese Frage habe ich mir gestellt und beschlossen, es zu testen.
„Pandoras Masquerade“ war das Ziel und Andreas das Entführungsopfer. Unterschiedlicher könnten die Akteure kaum sein. Sex, Drugs & Rock’n’Roll trifft auf den stillen und doch sehr konservativen Andreas. Das Ergebnis, war überwältigend und beängstigend zugleich. Andreas kam in Berlin an und man konnte spüren, dass seine Sorgen und Ängste langsam, aber sicher abfielen.
Berührungsängste mit einer für ihn völlig neuen und unbekannten Welt? Fehlanzeige. Er hat sich komplett fallen lassen und sich wunderbar in dieser Welt zurechtgefunden, wenngleich man gemerkt hat, dass er diese Welt erkunden, aber nicht für immer in ihr wandeln möchte.
Das gemeinsame Bild „Pandoras Regret“ war der Schlüssel, um die Büchse zu öffnen. Ich möchte keine Minute dieser Reise missen und ich bin der festen Überzeugung, dass Andreas davon noch lange zehren kann.
Ob es eine Wiederholung gibt, steht noch in den Sternen, aber ich wäre auf jeden Fall dabei! Die Ein oder Andere Anekdote zu unserem wilden Trip in den Sündenpfuhl von Kreuzberg werden wir euch bestimmt mal erzählen. 
Auf jeden Fall möchte ich mich für diese Erfahrung bedanken und verneige mich, für die Toleranz, Stärke und den Wissensdurst, welchen unsere Zeit in Berlin ausgelöst hat.
Andreas Pokrandt Fotografie
Ja ich gebe zu, ich hielt es für einen Scherz, als Markus mit der Idee ankam, "Wir machen zusammen ein Bild für eine Ausstellung in Berlin und du kommst mit zur Vernissage." 
Die Ausstellung „Pandoras Masquerade“ in der Galerie "Untergeschoss der Pandora" klang für mich anfangs fiktiv und war für mich am Ende ein krasser "Kulturschock". Im Vorfeld eckte (fotografisch) der "stille und sehr konservative" Andreas immer wieder mit dem lauten Trash liebenden Markus an, unterschiedlicher konnten unsere vorangegangenen Arbeiten gar nicht sein. Das Projekt/Bild „Pandoras Regret“ ist eine Verschmelzung unser beider Stile. Das cleane saubere White Line/Bed Time Set aus meinem heimischen Wohnzimmer, ein Model wie ich es in Szene setzen würde, ein Model wie es Markus inszenieren würde, zusammen auf einem Bild, fertig. Tatsächlich ging es dann auch nach Berlin, in den "Underground" und es war eine nachhaltig prägende Erfahrung! Dinge, die ich als zu gewagt, zu freizügig, zu "extrem" empfand und manches an das ich nicht mal dachte, genossen hier eine Normalität, wie die Warteschlange beim Bäcker. Das öffnete mir die Augen. Sehr konservativ nannte es Markus, sehr selbstkritisch und selbst zweifelnd, "wie werde ich wahrgenommen wenn ich XY shoote oder zeige", würde ich es nennen. Doch hier wurde mir klar, ich und meine Fotografie ist ja so harmlos, was mach ich mir einen Kopf wegen Bilder die ohne BH besser aussehen oder meine Arbeiten im Bereich Nude. Seither bin ich deutlich entspannter geworden oder wie es Markus sagen würde, "endlich ein bisschen normaler". Auch ich muss mich für diese Erfahrung bedanken und ja, sie wirkt immer noch nach.
Pandoras Regret
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